Sollten mir vorübergehend hohe Radonwerte Sorgen bereiten?
Die Radonkonzentration in Gebäuden kann im Tagesverlauf, aber auch zwischen verschiedenen Tagen, stark schwanken. Es ist aber zu beachten, dass Gesundheitsrisiken durch Radon dann entstehen, wenn eine Person 10-20 Jahre lang erhöhten Radonkonzentrationen ausgesetzt ist, was auf lange Sicht zu Lungenkrebs führen kann. Vorübergehend erhöhte Radonkonzentrationen, die leicht über dem Referenzwert von 300 Bq/m3 liegen, brauchen deshalb kein Grund zur Besorgnis zu sein. Vielmehr ist der langfristige Mittelwert von Bedeutung.
Liegt ein gemessener Jahresmittelwert über dem Grenzwert, ist es wichtig, Maßnahmen durchzuführen, um die Radonkonzentration zu senken. Der Jahresmittelwert wird durch eine Messung mit Radon-Messdosen eines akkreditierten Radon-Labors über einen Zeitraum von mindestens zwei Monaten ermittelt. Die Messung sollte während der Heizsaison vom 1. Oktober – 30 April erfolgen. Es sagt also nichts über die tatsächlichen Risiken durch Radon Belastung aus, wenn nur einen oder zwei Tage lang eine Messung mit einem digitalen Radon-Messgerät durchgeführt wird. Ein solches Messgerät kann aber verwendet werden, um festzustellen, wie gut eine Maßnahme zur Senkung der Radonkonzentration funktioniert.
Deshalb kann die Radonkonzentration im Tagesverlauf stark schwanken
Starke Schwankungen der Radonkonzentration im Tagesverlauf können verschiedene Ursachen haben. Einige davon haben wir hier aufgelistet.
Wie wir uns im Haus aufhalten – Der Luftaustausch ist in der Regel gering, wenn niemand zu Hause ist oder wenn sich nachts niemand im Haus bewegt. Das hat meist höhere Radonkonzentrationen zur Folge. Anders sieht es hingegen aus, wenn sich Menschen im Haus bewegen und der Luftaustausch dadurch zunimmt.
Lüftung – Ebenso wie die Menschen beeinflusst natürlich auch die Lüftung des Gebäudes den Luftaustausch. In einem Wohnhaus mag dies weniger von Bedeutung sein, an Arbeitsplätzen mit zeitgesteuerter Lüftung hat es hingegen einen großen Einfluss.
Das Wetter – Temperaturunterschiede und Wind können sich auf den Druckunterschied zwischen der Innenraumluft und der Luft im Erdreich auswirken. Da Radon in aller Regel aus der Luft im Erdboden ins Haus gelangt, ist dies von erheblicher Bedeutung. Wenn durch Temperaturunterschiede und Wind ein Unterdruck im Gebäude entsteht, kann die Radonkonzentration der Luft im Gebäudeinneren ansteigen.
Der Standort des Gebäudes – In Gebäuden, die auf einer Anhöhe liegen, kann die Radonkonzentration während der Wintermonate stärker schwanken. Grund dafür ist der sogenannte thermische Auftrieb im Erdboden.
Auch andere Faktoren können sich auf die Radonkonzentration auswirken, beispielsweise ob Türen zum Keller offenstehen oder ob Dunstabzugshauben und/oder offene Kamine genutzt werden.