Wenn von den Gefahren von Radon die Rede ist, taucht häufig der Begriff Radonkarten auf. Eine Radonkarte zeigt eine Übersicht darüber, in welchen Gebieten das Risiko hoher Radonkonzentrationen besteht. Radonkarten gibt es sowohl als landesweite Karten als auch für einzelne Regionen. Das Problem bei Radonkarten ist jedoch folgendes: Sie sind kein geeignetes Werkzeug, wenn man wissen möchte, wie hoch die Radonkonzentration in einzelnen Gebäuden ist.
Ein aktueller Bericht der WHO mit dem Titel „Guidelines on Housing and Health“ (Leitlinien zu Wohnen und Gesundheit) beschreibt verschiedene Einflussfaktoren auf das Wohnen und die Gesundheit der Menschen. In diesem Bericht wird unter anderem Radon als Gesundheitsrisiko beschrieben. Der Bericht betont, dass Radon als krebserregender Stoff zu sehen ist, der mit Tabakrauch vergleichbar ist.
Die gesundheitsschädlichen Effekte von Radon werden unter anderem durch die Tatsache bestätigt, dass die WHO den Referenzwert für Radon in Wohnräumen auf 100 Bq/m³ absenken will. Das entspricht einem Drittel des Grenzwerts, der in der EURATOM-Richtlinie 59/2013 mit 300 Bq/m³ festgelegt wurde.
Radon verursacht Lungenkrebs
Radon ist als Gefahr für die Gesundheit ein globales Problem. Laut Berechnungen ist es jährlich für rund 230.000 Fälle von Lungenkrebs verantwortlich, einer Krebsart mit hoher Sterblichkeitsrate. José-Luis Gutiérrez Villanueva, Experte für Radonmessungen bei Radonova, kommentiert den neuesten WHO-Bericht:
„Es ist wichtig, Radon nicht gesondert zu behandeln, sondern es als einen Schadstoff wie andere zu sehen. Hinsichtlich dessen ist der Bericht der WHO sehr deutlich und wichtig. Der Bericht beschreibt die gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Radon, erklärt aber auch, wie man vorbeugende Maßnahmen ergreifen und gefährliche Radonkonzentrationen senken kann. Da zahlreiche Fälle von Lungenkrebs auf Radon zurückzuführen sind, ist es wichtig, bei diesem Thema Klartext zu reden.“
„Radon ist zwar ein globales Problem, aber der Bericht der WHO macht auch deutlich, dass Radon auf nationaler Ebene bekämpft werden muss. Damit dies effektiv geschehen kann, braucht jedes Land ein gut ausgearbeitetes Programm, das sich an die jeweils herrschenden Verhältnisse anpassen lässt.“
José-Luis Gutiérrez Villanueva befasst sich bereits seit 15 Jahren mit Fragen rund um das Thema Radon. José-Luis schrieb seine Doktorarbeit zum Thema „Radon concentrations in soil, air and water in a granitic area: instrumental development and measurements“ (Universität Valladolid, 2008) und ist unter anderem Experte für die Analyse von Daten und verschiedene Techniken der Radonmessung. Als Sekretär bei der European Radon Association hat José-Luis zudem umfangreiche Erfahrungen in der internationalen Zusammenarbeit zum Thema Radon gesammelt.
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