Im Zusammenhang mit der im Februar 2018 in Kraft getretenen EU-Strahlenschutzrichtlinie (2013/59 Euratom), muss der Arbeitgeber den Radongehalt am Arbeitsplatz kennen. Und er muss angemessene Maßnahmen ergreifen, wenn die Radonwerte über dem nationalen Grenzwert für Radon liegen. In Verbindung mit der Einführung der neuen Richtlinie treten häufig Fragen auf, wie denn Radonmessungen an Arbeitsplätzen ablaufen.
Wie werden Radonmessungen an Arbeitsplätzen durchgeführt und woran sollte gedacht werden?
Im Grunde ist es einfach, Radon zu messen. Man bestellt Radondetektoren, stellt sie auf, registriert sie, d.h. füllt online ein Formular aus, und sammelt die Detektoren nach Ablauf einer bestimmten Zeit wieder ein. Dann schickt man die Detektoren an das Radonlabor, das nach der Analyse einen Ergebnisbericht erstellt. Diesen Bericht bekommt man dann als Anhang in einer E-Mail und/oder kann online eingesehen werden. Es gibt jedoch einige Aspekte, die zu berücksichtigen sind: Zum Beispiel die Frage, wie viele Radondetektoren werden für eine zuverlässige Radonmessung benötigt? Ein anderer Aspekt ist die Frage, wie kann die Arbeit so effektiv wie möglich durchgeführt werden? Der größte Kostenfaktor für eine Radonmessung ist die Zeit, die benötigt wird, um die Radondetektoren zu platzieren, zu registrieren und wieder einzusammeln. Deshalb ist ein effizienter und sicherer Prozess in allen diesen Schritten erforderlich.
Forderungen, die Sie bei Radonmessung am Arbeitsplatz stellen sollten
Um zeiteffizient zu sein und eine korrekte Messung zu erhalten, sollte derjenige, der einen Arbeitsplatz misst, folgende Anforderungen an das Messlabor stellen, bei dem die Radondetektoren gekauft wurden. Dies unabhängig davon, ob Sie es selbst tun oder einen externen Berater beauftragen.
Vergewissern Sie sich:
- Die Messung wird mit Radondetektoren eines akkreditierten Radonlabors durchgeführt.
- Die Lieferzeit für Detektoren beträgt 2-3 Werkstage nach Bestellung
- Die Lieferzeit für den digitalen Analysebericht liegt innerhalb einer (1) Woche ab Ankunft der Detektoren im Labor
- Das Labor verfügt über eine Webapp, die es ermöglicht, Messdaten einzugeben und Ergebnisse herunterladen zu können sowie: Messungen zu filtern, zum Beispiel nach Adresse, Auftragsbezeichnung etc; Zusammengeführte Berichte im PDF-Format herunterzuladen; Tablet oder ein anderes mobiles Endgerät bei der Platzierung verwenden zu können
Es ist auch wichtig, den eigenen Mitarbeitern die Radonmessung anzukündigen. Informationsmaterial bezüglich Radon und den geplanten Messungen sollte deshalb vor Beginn der Messung ausgeteilt werden.
Es ist ebenfalls wichtig, das Reinigungspersonal zu informieren, wenn dieser Dienst extern ausgeführt wird. Die Radondetektoren müssen sicher platziert werden, damit sie während der Messung nicht bewegt oder anderweitig beeinträchtigt werden können (kann z. B. mit Bindegurt gemacht werden).
Wie viele Radondetektoren werden zur Radonmessung am Arbeitsplatz benötigt?
Bei der Radonmessung am Arbeitsplatz empfehlen wir den Richtlinien zu folgen, die von IRMA (International Radon Measurement Association) angegeben werden. Dann werden auch die nationalen Anforderungen erfüllt. Der Vorteil der IRMA-Richtlinien ist zudem, dass sie ein gutes Verfahren bei Messprojekten aufzeigen, was hilft, die benötigte Zeit zu reduzieren.
Bei einer Radonmessung sollten folgende Räumlichkeiten gemessen werden:
- Räume, die regelmäßig mehr als vier Stunden pro Tag genutzt werden
- Alle unterirdischen Räumlichkeiten / Kellerräume mit hohem Risiko für Radonbelastung, die von einer Person mehr als 50 Stunden pro Jahr genutzt werden
- Sämtliche aktuelle Räumlichkeiten/Räume im Keller- oder Erdgeschoß. Für größere Räume: mindestens ein Detektor pro 150 m²
- In oberen Stockwerken: Mindestens zwei Detektoren sowie mindestens ein Detektor pro 250m²
Was passiert, wenn der Referenzwert überschritten wird?
Wenn der Radongehalt am Arbeitsplatz den Referenzwert überschreiten sollte, müssen Maßnahmen zur Senkung des Radongehalts ergriffen werden. Manchmal kann dies durch Steuerung der Belüftung erfolgen. Bei erhöhtem Radonwert empfiehlt es sich jedoch, einen Radon-Berater zu kontaktieren, der herausfinden kann, woher das Radon kommt und von dem ausgehend, geeignete Gegenmaßnahem vorschlagen kann.
Es ist üblich, dass der Radongehalt während der Arbeitszeit niedriger ist als außerhalb der Arbeitszeit, weil die Arbeitsräume häufig während der Arbeitszeit stärker belüftet werden. Sollte es sich zeigen, dass der Grenzwert überschritten wird, ist es ratsam, eine Folgemessung (eine kürzere Zeit) während der Arbeitszeit durchzuführen, um die Radon-Exposition abschätzen zu können, der die Mitarbeiter ausgesetzt sind. Dies kann zum Beispiel mit Radonovas Duotrak erfolgen.