Radonova nahm kürzlich am GARRM 2021 in Prag teil, dem 15. Internationalen Workshop zu den geologischen Aspekten der Radon-Risikokartierung (Workshop on the Geological Aspects of Radon Risk Mapping). Diese Konferenz war die erste ihrer Art seit Beginn der Pandemie. Als Vertreter von Radonova nahmen Thomas Chauvin, Patrik Nöteberg, José-Luis Gutiérrez Villanueva und Zuzanna Pódgorska an der Veranstaltung teil.
Die Konferenz hatte zwei klare Schwerpunkte – die Kartierung von Radon-Risiken und Maßnahmen gegen Radon sowie Radon in einem geologischen Zusammenhang. Der erstgenannte Bereich umfasste Workshops zu nationalen Strategien, Maßnahmenplänen bezüglich Radon, Konzepte zum Umgang mit Radon-Risiken, die Kartierung von Radon-Risiken in verschiedenen Maßstäben einschließlich geogener Kartierung & detaillierter Messungen, die Abgrenzung von Gebieten mit hoher Gefährdung sowie Forschungstätigkeiten und -ergebnisse.
Beim Thema Radon im geologischen Zusammenhang konzentrierten sich die Diskussionen auf folgende Bereiche: Messmethoden und Klassifizierung des Radon-Risikos, passive und aktive Bodengasprobenahme, Permeabilität als zweiter entscheidender Parameter zur Einschätzung des Radonpotentials, das Verständnis der Mechanismen beim Transport von Radon im Erdboden und aus dem Erdboden in Gebäude, Forschungstätigkeiten und deren Ergebnisse, Multiparameter-Modelle, Erdbebenvorhersagen, Radon als natürlicher Tracer, Radon in Karstgebieten und Radon in Bergbaugebieten.
Die Bedeutung von Forschung und Zusammenarbeit
Da es seit 18 Monaten keine Treffen der Branche mehr gegeben hatte, war die Konferenz in Prag für die Radon-Gemeinschaft ganz besonders wichtig. Erfreulich war für die Teilnehmer, dass trotz der Pandemie zahlreiche ehrgeizige Studien erfolgreich durchgeführt wurden, was tiefgehende Diskussionen und einen Austausch von Informationen ermöglichte.
Radonova übernimmt eine aktive Rolle in der Forschung. Das Unternehmen ist sich bewusst, dass durch den Austausch von Studien und Erfahrungen eine Umgebung geschaffen wird, die eine Zusammenarbeit begünstigt, wodurch sich die negativen Auswirkungen von Radon auf die menschliche Gesundheit besser reduzieren lassen. Darüber hinaus beteiligt sich Radonova auch an Vergleichstests, da diese eine Plattform liefern, um neue Methoden und Werkzeuge zur Radonmessung beurteilen zu können. Hier lassen sich Spanien und Frankreich als aktuelle Beispiele nennen.
José-Luis Gutiérrez Villanueva, Radonexperte bei Radonova, berichtet: „Auf der Konferenz auszustellen gab uns die Gelegenheit, die Teilnehmer zu unseren Lösungen zu beraten, die in erfolgreichen Radon-Forschungsprojekten zum Einsatz kommen, um eine hohe Präzision zu gewährleisten – besonderes Interesse bestand dabei an unseren Lösungen für Radonmessungen im Erdboden, Ecotrak und MARKUS.“
In Prag stellte Radonova zum allerersten Mal den Radtrak³ vor. Diese neue Lösung zur passiven Messung bekam viel Aufmerksamkeit. Der Radtrak³ kann für Langzeitmessungen über 2-6 Monate oder als Überwachungsmessgerät für die Radon-Dosimetrie am Arbeitsplatz eingesetzt werden. Die außergewöhnlich große Bandbreite dieses Detektors ermöglicht die Messung von Radonkonzentrationen von 15 Bq/m3 bis zu 25.000 Bq/m3 über einen Zeitraum von 3 Monaten hinweg.
Den Abschluss des GARRM-Workshops bildeten zwei Roundtable-Diskussionen, von denen sich eine dem Europäischen Atlas für natürliche Strahlung und die andere dem Thema „Maschinelles Lernen“ widmete. In der ersten Roundtable-Diskussion wurden die Erkenntnisse diskutiert, welche Forscher aus der Veröffentlichung des Dokuments gewinnen konnten. Die Materialen finden Sie als Download auf der dazugehörigen Website des JRC (Joint Research Centre). Der Atlas wurde im Jahr 2020 vorgestellt und ist das Ergebnis der Arbeit zahlreicher Forscher aus ganz Europa über 15 Jahre hinweg.
Aus diesem großartigen Projekt lassen sich viele verschiedene Schlüsse ziehen. Dabei wurde über die zweite Ausgabe des Atlas im Roundtable am meisten diskutiert. Die Teilnehmer besprachen mögliche Themen, zeitliche Abläufe sowie, was vielleicht am wichtigsten ist: Wer genau wofür verantwortlich ist. Dieses Thema wird in den nächsten Jahren Gegenstand von Diskussionen in der europäischen Radon-Gemeinschaft sein.
Maschinelles Lernen zählt zu den Technologien, die immer größere Aufmerksamkeit erfahren, und der Bereich Radon ist ein gutes Beispiel dafür, wie maschinelles Lernen zur Anwendung kommt. Eric Petermann vom deutschen Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) leitete die Diskussion. Interessanterweise wiesen Teilnehmer darauf hin, dass maschinelles Lernen individuelle Messungen nicht ersetzen kann. Diese Technologie eignet sich aber sehr gut für politische Entscheidungsträger, die darüber entscheiden müssen, welche Schwerpunkte beim Schutz der Bevölkerung vor den Gefahren durch Radon gesetzt werden sollen.