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Freisetzung von Radon durch klassische Armbanduhren, Uhren und Anzeigen mit Leuchtfarbe

By Januar 18, 2019Juli 30th, 2020Blog

Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten Forscher eine Methode, ‚Radium-226‘ mit Farbe zu kombinieren. So entstand ‚radiolumineszente Farbe‘. Diese Entwicklung hatte zur Folge, dass das neue Produkt bei der Fertigung von Uhren und Telefonen verwendet wurde. Auch bei Instrumententafeln in Flugzeugen (die heute alle als klassisch gelten) kam es zum Einsatz und sorgte dafür, dass die Anzeigen im Dunkeln leuchteten.

Jedoch sollte diese neue Methode unvorhergesehene Folgen haben. Im Jahr 1925 verklagte eine Gruppe von Radium-Malerinnen, die später den Namen ‚Radium Girls‘ erhielten, ihren Arbeitgeber aufgrund gesundheitlicher Probleme. Es wurde angenommen, dass die Ursache in einer Arbeitsmethode lag, die man das ‚Anspitzen‘ der Pinsel nannte. Dabei wurden die Enden der Pinsel abgeleckt, so dass die Borsten spitz zuliefen.
Auf diese Weise gelangte Radium von den Pinseln in den Körper. Infolgedessen wurde die Methode des ‚Anspitzens‘ der Pinsel ab 1930 nicht mehr angewandt, und es traten keine körperlichen Beschwerden durch Radium mehr auf. Aus diesem Grund glaubten viele, dass von Radium kein Gesundheitsrisiko ausgeht, solange man es nicht konsumiert.

Sechzig Jahre später stellten sich Forscher der Universität Northampton die Frage, ob ‚klassische‘ Uhren, Armbanduhren, Telefone und ähnliche Geräte, die mit Radiumfarbe lackiert wurden, die Konzentration an Radongas beeinflussen können, da durch natürlichen Zerfall von Radium Radongas entsteht.

Die Studie wurde in einem kleinen Schlafzimmer durchgeführt, in dem zunächst die Konzentration an Radongas als Ausgangswert gemessen wurde. Anschließend stattete man das Zimmer mit 30 Uhren mit Radium-Zifferblättern aus, um zu sehen, ob sich die Radonkonzentration erhöhte, und falls ja, wie stark. Bei einer erneuten Messung wurde festgestellt, dass die Radonkonzentration im Raum das 134-fache des Wertes erreicht hatte, ab dem die US-amerikanische Umweltschutzbehörde EPA dazu rät, Maßnahmen zu ergreifen.

Die Daten dieser Studie, welche die erste ihrer Art ist, deuten auf eine bislang nicht beachtete Gefahr hin. Diesem Risiko setzen Sie sich aus, wenn Sie Uhren mit Radium-Zifferblatt oder andere Artikel mit Radium-haltiger Farbe besitzen, sammeln oder lagern.

Denken Sie also erst einmal in Ruhe nach, bevor Sie sich für solche Klassiker entscheiden.

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