Die häufigsten Fragen zur Radonmessung am Arbeitsplatz
Hier werden wir versuchen, allgemeine Antworten auf die am häufigsten vorkommenden Fragen rund um Radonmessungen am Arbeitsplatz zu geben.
Warum müssen Radonmessungen am Arbeitsplatz durchgeführt werden?
Das neue Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) hat den Schutz vor Radon am Arbeitsplatz ausgeweitet. Dazu müssen die Bundesländer bis Ende 2020 die Radonvorsorgegebiete ermitteln. In den Vorsorgegebieten, in denen eine beträchtliche Zahl an Gebäuden eine hohe Radon-Konzentration aufweisen, besteht eine gesetzliche Radon-Messpflicht für alle Arbeitsplätze, die sich im Erd- oder Kellergeschoss befinden. Arbeitsplätzen außerhalb der Vorsorgegebieten wird auch empfohlen Radon zu messen.
Der Referenzwert für die Radon-Konzentration an Arbeitsplätzen beträgt 300 Bq/m3n (Jahresmittewert). Falls die Messung zeigt, dass die Radon-Konzentration am Arbeitsplatz mehr als 300 Becquerel pro Kubikmeter beträgt, müssen dort Maßnahmen zur Senkung des Wertes ergriffen werden.
Radon und Gesundheitsrisiken
Radon ist ein sogenanntes Zerfallsprodukt von Uran, das im Gestein unseres Erdbodens vorkommt. Da es sich bei Radon um ein Gas handelt, kann es über den Erdboden in Gebäude gelangen. Abhängig von der Konstruktion des Gebäudes und der Gestaltung des Lüftungssystems können sich in der Innenraumluft erhöhte Radonkonzentrationen bilden. In bestimmten Fällen können auch Baumaterialien Radon freisetzen. Beim Zerfall von Radon entsteht radioaktive Alphastrahlung, die das Gewebe in unseren Lungen schädigen kann. Personen, die über mehrere Jahre hinweg erhöhten Radonkonzentrationen ausgesetzt sind, haben ein erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Ein Forschungsprojekt, das im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) durchgeführt wurde, hat gezeigt, dass jährlich rund 1.900 Todesfälle durch Lungenkrebs in Deutschland auf Radon zurückzuführen sind. Damit ist Radon nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache von Lungenkrebs. Je höher die Radonkonzentration und je länger eine Person ihr ausgesetzt ist, desto größer das Risiko gesundheitlicher Schäden.
Wie wird eine Radonmessung am Arbeitsplatz durchgeführt?
Die Radonkonzentration lässt sich recht einfach messen. Vor Beginn sollte man sich drüber informieren, ob bereits früher eine Radonmessung durchgeführt worden ist. In diesem Fall ist es wichtig sicherzustellen, dass diese Messung nicht veraltet ist. Außerdem sollte man überprüfen, dass seit dem Zeitpunkt der Messung kein Umbau und keine Veränderung am Lüftungssystem erfolgt ist, da dies die Voraussetzungen für die Radongaskonzentration verändern kann.
Anzahl und Platzierung der Radon-Detektoren
Die einfachste Methode die Radon-Konzentration zu messen, ist durch die Benutzung von passiven Radon Messgeräten, sogenannte Radondetektoren oder auch Kernspurdosimeter. Diese werden in den zu messenden Räumen eine bestimmte Zeit aufgestellt und anschließend zur Analyse und Auswertung ins Radon-Labor geschickt.
Um ein zuverlässiges Messergebnis zu erhalten, das mit dem Referenzwert für die Radonkonzentration an Arbeitsplätzen verglichen werden kann, muss die Messung bei einem Messlabor bestellt werden, das vom BfS als „Stelle gemäß § 155 Strahlenschutzverordnung“ anerkannt. Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Sicherstellung der Qualität der Messung auf das man achten sollte, ist die ISO 17025 Akkreditierung des Radon-Labors.
Je länger die Zeit der Messung, desto zuverlässiger ist das Ergebnis. Für Radonmessungen am Arbeitsplatz ist eine Dauer von zwölf Monaten gesetzlich vorgeschrieben. Es ist möglich einen zuverlässigen Jahresmittelwert der Radonkonzentration mit einer kürzeren Messung zu ermitteln. Diese sollte jedoch mindestens drei Monate während der „Heizperiode“ im Winter stattfinden. Kürzere Messungen im Sommer sind grundsätzlich zu vermeiden, weil sie normalerweise niedrigere Jahresmittelwerte aufweisen, da wesentlich mehr gelüftet wird.
Wie viele Radondetektoren benötigt werden, hängt von der Größe der Räumlichkeiten sowie von der Anzahl der Räume und Stockwerke ab. In sämtlichen Räumen im Erd- und Kellergeschoss am Arbeitsplatz sollte ein Detektor platziert werden. In großen Räumen und Sälen können auch mehrere Messgeräte benötigt werden. Mehr Information zu der Anzahl der benötigten Messgeräte kann auf der Homepage des BfS oder den Radon-Seiten der Bundesländer gefunden werden. Radonova bietet auf seiner Website ein Online Tool an, mit dem Sie einfach die Anzahl der Detektoren für Ihre Messung berechnen können.
Wie läuft die Radonmessung ab?
Nachdem die Radondetektoren geliefert worden sind, werden sie gemäß den mitgelieferten Anweisungen in den Räumen platziert. Normalerweise werden die Messgeräte von der Decke hängend oder in einem Regal aufgestellt. Dabei muss ein Abstand von mindestens 25 cm zu allen Böden, Decken und Wänden eingehalten werden. Der Grund hierfür ist, dass der Luftstrom entlang dieser Flächen meist nicht dem Luftstrom entspricht, dem die Beschäftigten bei der Arbeit ausgesetzt sind. Aus denselben Gründen sollten die Detektoren auch nicht in der Nähe von Zu- oder Abluftgeräten, Außentüren, Fenstern, Heizungen oder anderen Wärmequellen platziert werden. Auch in Nassbereichen sollten keine Messungen gemacht werden. Bei Lieferung sind die Detektoren sind in eine Plastikfolie eingeschweißt. Beachten Sie, dass die Messung beginnt, sobald Sie die Kunststoffverpackung öffnen. Zu Beginn der Messung loggen Sie einfach bei Radonovas Online-Dienst „Meine Seiten“ ein und registrieren dort den Startzeitpunkt für den der jeweiligen Detektor. Beim Abschluss der Messung tragen Sie dort auch den Endzeitpunkt der Messung ein. Danach senden Sie die Messgeräte zur Analyse und Auswertung an das Labor zurück. Die Ergebnisse der Analyse erhalten Sie in der Regel innerhalb einer Woche.
Was geschieht, wenn die Radonkonzentration über dem Referenzwert liegt?
Bei Überschreitung des Referenzwertes müssen Maßnahmen zur Reduzierung der Radonkonzentration durchgeführt werden
Grundsätzlich müssen Maßnahmen zur Verringerung der Radonkonzentration in der Raumluft durchgeführt werden, falls das Messergebnis über dem Referenzwert von 300 Bq/m3 liegt. Wenn das Ergebnis den Referenzwert nur wenig überschreitet, können einfache Maßnahmen, wie verstärkte Ventilation, ausreichend sein. Um ein besseres Verständnis für die vorliegende Radonbelastung zu bekommen, kann die Radonkonzentration speziell während der Arbeitszeiten gemessen werden. Da an den meisten Arbeitsplätzen ein Lüftungssystem vorhanden ist, das außerhalb der Arbeitszeiten oft ausgeschaltet wird, entspricht ein (rund um die Uhr gemessener) Jahresmittelwert nicht immer der tatsächlichen Radonkonzentration während der Arbeitszeit. Eine ergänzende Messung, die ein bis drei Wochen lang, ausschließlich während der Arbeitszeit durchgeführt wird (in den Arbeitsbereichen, wo erhöhte Werte gemessen wurden) kann Auskunft darüber geben, ob es einen Unterschied zwischen dem gemessenen Jahresmittelwert der Langzeitmessung und der tatsächlichen Radonbelastung während der Arbeitszeit gibt.
Eine zertifizierte Radonberatung bietet sachkundige Hilfe
Falls Sie Unterstützung bei der Wahl der passenden Maßnahmen für Ihren Arbeitsplatz brauchen, empfehlen wir ihnen sich an einen zertifizierte Radonfachperson oder einen Radon-Berater zu wenden.
Wir hoffen, dass Ihnen die obenstehenden Informationen weitergeholfen haben. Viel Erfolg bei der Radonmessung an Ihrem Arbeitsplatz!