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Wie effektiv sind Radonkarten und was genau zeigen sie?

By August 10, 2022September 21st, 2022Deutschland, International, Nachrichten, Radonmessung

Radonkarten werden weltweit in zahlreichen Ländern von den Behörden erstellt und genutzt, um Risikogebiete anzuzeigen oder wie in Deutschland Radon-Vorsorgegebiete auszuweisen.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Eric Petermann, Peter Bossew und Bernd Hoffmann vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) stellt jedoch die bisherige Anwendung von Radonkarten in Frage, und ob diese den gewünschten Effekt auf die Öffentlichkeit haben.

Radonkarten richtig verstehen
Radonkarten zeigen oft Gebiete an, in denen es wahrscheinlich ist, dass ein hohes Risiko für erhöhte Radonkonzentrationen in Innenräumen vorliegt. Dies basiert auf Faktoren wie Messungen in Gebäuden, Messungen im Erdboden oder einfach auf der Geologie der Region. Radonkarten zeigen also Daten an, die auf der Wahrscheinlichkeit eines möglichen Risikos beruhen, und nicht auf den tatsächlichen Radonwerten.

Dies wird im Allgemeinen von den meisten Menschen nicht verstanden, da sie dazu neigen zu glauben, dass Radon-Vorsorgegebiete Bereiche sind, in denen ein Problem mit Radon besteht. Nicht-Vorsorgegebiete dagegen gelten als Orte, an denen kein Radon vorhanden ist und es demzufolge auch keinen Grund zur Sorge gibt. Die kürzlich vom BfS veröffentlichte Studie weist darauf hin, dass Radonkarten für Missverständnisse in der Öffentlichkeit sorgen. Weiter stellt die Studie fest, dass in Deutschland mehr Menschen, die außerhalb der Radon-Vorsorgegebiete leben, von den schädlichen Auswirkungen einer Radon-Exposition betroffen sind, als Menschen innerhalb dieser Gebiete.

Radonmessungen sind der einzige Weg zur Bestimmung des Risikos
Die Beschaffenheit des Untergrunds und Erdbodens ist nicht der einzige Faktor, der zu erhöhten Radonwerten in Innenräumen führen kann. So sollten bei der Bewertung des Risikos beispielsweise auch die Gebäudestruktur und die Qualität der Lüftung berücksichtigt werden. Deshalb stellt eine Messung die einzige Möglichkeit dar, das wirkliche Gesundheitsrisiko durch Radon zu bestimmen.

Radonmessungen nicht nur in Risikogebieten
Radonova führt Radonmessungen in mehr als 80 Ländern in aller Welt durch, unter anderem in Ländern wie Schweden und der Schweiz, wo Radonmessungen eine lange Tradition haben. Die Erfahrungen und Kenntnisse, die in diesen Ländern über viele Jahre hinweg gewonnen wurden, veranlasste die zuständigen Behörden, Radonmessungen in sowohl Radon-Risikogebieten als auch Nicht-Risikogebieten zur Pflicht zu machen und sich damit nicht mehr auf Radonkarten verlassen zu müssen.

Hier finden Sie die Studie des BfS:
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0265931X22000236?via%3Dihub

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