Beim Kauf von Häusern und Gebäuden, ist es oft üblich, eine Radonmessung durchzuführen. Aber was ist eigentlich Radon, warum muss man messen und warum ist es gefährlich?
Radon
Radon ist ein chemisches Element mit der Ordnungszahl 86 und dem Elementsymbol Rn. Es ist ein sogenanntes Edelgas, was bedeutet, dass es bei Zimmertemperatur als Gas vorkommt und dass das Element nicht so leicht mit anderen Elementen reagiert. Allerdings ist das Gas Radon radioaktiv und zerfällt von selbst. Wenn Radon zerfällt, wird eine ionisierende Strahlung abgegeben, die gefährliche Alpha-Partikel enthält. Das Einatmen von Radon zählt neben dem Rauchen zu den größten Risiken, an Lungenkrebs zu erkranken. Berechnungen ergeben, dass Radon in Wohnungen in Deutschland etwa 1.900 Todesfälle pro Jahr verursacht. Für die Europäische Union liegt diese Zahl bei ca. 20.000 Todesfällen.
Ionisierende Strahlung
Ionisation bedeutet, dass Elektronen aus einem Atomkern entfernt werden, zum Beispiel durch Strahlung. Die Atome, die sich vorher im Gleichgewicht befanden, werden stattdessen zu geladenen Ionen, die mit anderen Atomen oder Ionen reagieren können. Solche Reaktionen können ein DNA-Molekül schädigen und/oder verändern, Mutationen und Krebs verursachen oder Zellen abtöten. Aus diesem Grund ist ionisierende Strahlung und damit Radon gefährlich für Menschen.
Warum wird man im Haus Radon ausgesetzt?
Im Normalzustand kommt Radon ja, wie oben genannt, als Gas vor. Reicht es da nicht, wenn man das Radon ordentlich auslüftet? Doch, in gewisser Weise kann man das schon. Bestimmte Arten von Radonproblemen lassen sich gerade durch Verbesserung der Belüftung lösen. Leider wird die Luft jedoch ständig mit dem Gas neu angereichert, wenn das Haus auf einem Boden gebaut ist, in dem sich Radongas bildet.
Radon entsteht in einer „Zerfallskette“, d. h. andere radioaktive Elemente zerfallen und bilden neue. Am Anfang dieser Kette befinden sich u.a. Uran und Radium, zwei radioaktive, chemische Elemente, die in bestimmten Erdreichen vorkommen. In Gebieten mit hohem Uran- oder Radiumgehalt im Boden steigt die Gefahr für sogenanntes Bodenradon an. Besonders in Gebäuden, die unterkellert sind, kommt Radon häufig vor, da die Wände stärker dem sie umgebenden Boden ausgesetzt sind.
Langzeiteffekte und Strahlendosis
Ein erhöhter Radongehalt im Haus kann ein erhöhtes Krebsrisiko, besonders Lungenkrebs, beinhalten. Wohnt und hält man sich über längere Zeit in so einem Haus auf, kann das Radon allmählich zu Schädigungen führen. Bei Nichtrauchern ist das Risiko jedoch sehr gering, Heute wird empfohlen, keinen höheren Radongehalt als 300 Bq/m3 in den Räumen zu haben, in denen man sich oft aufhält. Ist der Wert höher, sollten die Radonprobleme behoben werden, zum Beispiel durch Belüftung oder Abdichten des eindringenden Bodenradons.