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Was macht der CR39-Kunststoff im Radondetektor?

In Deutschland, wie auch in vielen anderen Ländern, gibt es derzeit gesetzliche Vorgaben für Radonmessungen. Um eine große Anzahl von Messungen durchführen zu können, ist eine einfache und preiswerte, aber auch zuverlässige Messtechnik erforderlich. Daher gehören passive Radon-Messungen mit Detektoren in der Regel zu den anerkannten Messmethoden. Die Radonmessung mit Festkörperspurdetektor, auch Kernspurdetektoren genannt, mit einem Spurfilm aus CR39-Kunststoff ist die weltweit am häufigsten verwendete Radon-Messtechnik.

Was ist CR39-Kunststoff?
CR39, das für„Columbia Resin #39“ steht, ist ein Kunststoff aus PADC (Polyallyldiglykolcarbonat) und wurde erstmals im Zweiten Weltkrieg in der Panzerung von Bomberflugzeugen verwendet. Heutzutage haben CR39-Kunststoffe zwei Hauptanwendungen. Zum einen wird der Kunststoff als Grundmaterial für optische Linsen verwendet und ist in vielen Brillen enthalten. Die andere Anwendung ist die Detektion ionisierender Strahlung, da CR39-Kunststoffe hervorragende Detektoren für Alphateilchen und Neutronendosimetrie sind.

„CR39 ist eigentlich ein sehr gebräuchliches Material, das z. B. für Sonnenbrillen verwendet wird. Aber für eine Anwendung wie Radondetektoren muss das Material extrem rein und frei von Defekten und Unregelmäßigkeiten sein. Diese werden bei der Analyse verstärkt und können daher nur schwer von den tatsächlichen Spuren des Radonzerfalls zu unterscheiden sein. Daher sind CR39-Spurenfolien ein Nischenprodukt, das nur wenige Unternehmen weltweit gut genug herstellen können“ erklärt Radonovas Technischer Leiter Tryggve Rönnqvist.

CR39-Detektoren sind sehr widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen
CR39-Detektoren werden nicht durch Umweltfaktoren wie Gammastrahlung oder Feuchtigkeit beeinflusst, was sie zu einer sehr zuverlässigen Wahl macht.
Da CR39-Detektoren aus Kunststoff bestehen, unterliegen sie den Auswirkungen der natürlichen Zersetzung des Polymermaterials, die in der Industrie als Alterung und Ausbleichen bezeichnet wird. Dieser Effekt und auch eventuelle Unregelmäßigkeiten im CR39 Material können vom Analyse-System des Radonlabors berücksichtigt werden, um die entstehenden Abweichungen zu korrigieren und damit genaue Ergebnisse sicherzustellen.

„Jede neue Charge von CR39, die in unsere Produktion gelangt, wird gründlich getestet und analysiert. Die Qualität des Materials wird dann bewertet und die Detektoranalyse verwendet diese Daten zur Anpassung/Korrektur des Messwerts.
Eine hohe und gleichbleibende Qualität des Spurenfilmmaterials ist eine Voraussetzung für gute Radonmessungen. Wir sind daher sehr froh, dass wir CR39 nun selbst herstellen können. Damit haben wir die Kontrolle über den gesamten Messprozess, von der Herstellung des Detektors bis zur Analyse. Unsere eigenen Spurenfilme werden ab Frühjahr 2024 in unseren Detektoren eingesetzt.“ sagt Tryggve Rönnqvist abschließend.

Die gleichen CR39-Radondetektoren haben auch andere Anwendungen, wie etwa die Personen-Radon-Dosimetrie oder die Radonaktivitätskonzentration im Bodengas.

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