Eine wichtige Eigenschaft eines Radondetektors (Festkörperspurdetektor) ist die obere und untere Grenze des Messbereichs. Bei der Kontrollmessung nach einer Radonsanierung möchte man zum Beispiel gerne wissen wie niedrig (im zweistelligen Bereich) die Radonkonzentration aktuell ist oder was der tatsächliche Messwert einer Langzeitmessung in einem Hochbehälter ist.
Der Messbereich der Radonkonzentration (Bq/m³) ist abhängig von der Messdauer (h) und in Datenblättern wird daher die obere und untere messbare Konzentration in Relation zu einem Zeitraum angegeben. Bei unserem Radtrak3 ist der angegebene Messbereich 15 – 25 000 Bq/m³ bei drei Monaten Messdauer. Daraus lassen sich auch die entsprechenden Werte für andere Zeiträume abschätzen, da das Verhältnis der Radonkonzentration zur Messdauer umgekehrt proportional ist. Demnach hat eine 1-monatige Messung dreimal so hohe und eine 12-monatige viermal niedrigere Grenzwerte für den Messbereich.
Bei 12-monatigen Messungen ist der obere Messbereich wichtig
In Deutschland sollen anerkannte Langzeitmessungen über 12 Monate (+/- 10%) durchgeführt werden. Bei langen Messzeiten wird der Wert für die untere Grenze des Messbereichs klein, was bedeutet, dass auch niedrige Konzentrationen genau gemessen werden können. Bei hohen Radonkonzentrationen und langer Messzeit besteht dagegen die Gefahr, dass der Spurfilm (Folie) im Detektor überexponiert (gesättigt) wird. In dem Fall sind die auf der Folie entstandenen Spuren so dicht beieinander und überlappend, dass sie nicht mehr zuverlässig ausgelesen werden können. Das Ergebnis eines überexponierten Detektors sagt nur aus, dass die gemessene Radonkonzentration höher ist als die obere Grenze des Messbereichs, aber den tatsächlichen Wert erhält man nicht.
Welche obere Grenze ein Radondetektor erreichen kann, hängt zum großen Teil von dem Analyse-System des Radonlabors ab und kann sich deutlich zwischen den verschiedenen Anbietern unterscheiden.
Eine andere Weise den Messbereich zu definieren ist der Expositionsbereich. Die gemessene Exposition (kBq*h/m3) entspricht im Prinzip der Anzahl Treffer (Spuren) von Alpha-Teilchen auf dem Spurfilm des Detektors.
Berechnung der Radonkonzentration aus Exposition und Messdauer
Anhand der Exposition und der Messdauer kann die Radonkonzentration einfach berechnet werden. Man teilt den Wert der Exposition durch die Anzahl Stunden, über die die Messung durchgeführt wurde. (Daher werden Start- und End-datum der Messung benötigt, um die Konzentration zu ermitteln).
Der Expositionsbereich des Radtrak3 ist 30 – 50 000 kBq*h/m3.
Bei einer Jahresmessung (8760 Stunden) liegt daher die die obere Grenze des Messbereichs der Radonkonzentration bei ca. 5700 Bq/m³. (1 Jahr = 8760 Stunden, 50 000 kBqh/m3 geteilt durch 8760 h = ca. 5700 Bq/m³).
Der obere Messbereich von 50 000 Bq*h/m³ bzw. 5700 Bq/m³ bei einer Jahresmessung ist vergleichsweise hoch und daher vorteilhaft für Messungen in Wasserwerken oder anderen Arbeitsplätzen mit hoher Radonkonzentration. Viele andere Detektoren haben deutlich niedrigere Messbereiche, was die Gefahr erhöht, dort kein konkretes Messergebnis aufgrund von Über-Exponierung zu erhalten.
Das Bild zeigt drei analysierte Spurfilme aus dreimonatigen Messungen in verschiedenen Konzentrationen.